Wer sind die Tiroler MuseumsBahnen?
Die „Tiroler MuseumsBahnen“, kurz „TMB“, sind ein 1983 gegründeter, gemeinnütziger (d.h. nicht auf Gewinn ausgerichteter) Verein. Unsere Mission ist die historische und aktuelle Betrachtung des schienengebundenen Eisenbahnverkehrs und insbesondere der Sekundär- oder Lokalbahnen, auf dem Gebiet der heutigen Europaregion Tirol (Nord- und Osttirol, Südtirol, Trentino).
Unsere Ziele sind es, vergangene und aktuelle Entwicklungen rund um diese Bahnen zu dokumentieren, sowie technisch-historisch wertvolle Exponate und Fahrzeuge zu sammeln, zu konservieren, oder zu restaurieren und so für die Nachwelt zugänglich zu machen und zu erhalten. Um darüber hinaus für die Region einen kulturellen Mehrwert zu schaffen, präsentieren wir die Ergebnisse unserer Arbeit im vom Verein betriebenen „Localbahnmuseum“.
Die Vereinsziele und -inhalte sind zusammengefasst:
- Werkstattbetrieb zum Erhalt und zur Restaurierung historisch wertvoller Schienenfahrzeuge,
- Durchführung von Vorträgen, Exkursionen und Publikumsfahrten,
- Betrieb des Localbahnmuseums mit angeschlossener Museumsremise,
- Sammeln von historisch wertvollen Dokumenten und Exponaten,
- Sammeln von historisch interessanten Publikationen in unserer Bibliothek,
- Sammeln von historischen und aktuellen Fotos und Bildern,
- Museumsbahnbetrieb mit allen erforderlichen Nebeneinrichtungen und -betrieben,
- Herausgabe unserer Vereinszeitschrift „Lyra“ und Publikationen zu den Tiroler Bahnen.
Der Vereinssitz befindet sich beim Alten Stubaitalbahnhof (Pater-Reinisch-Weg 4, 6020 Innsbruck, AT).
Rückblick in die Vereinsgeschichte
Die Europaregion Tirol ist aufgrund ihrer geographischen Lage seit jeher vom Verkehr geprägt. Mit dem niedrigsten Alpenpass der Ostalpen, dem Brenner, war Tirol seit der Römerzeit ein wichtiges Transitland. Dies schlug sich auch im Eisenbahnwesen, spätestens mit der Errichtung der Brennerbahn 1866, nieder. Nachdem der überregionale Eisenbahnverkehr Tirol erreicht hatte, begannen auch bald die Planungen für den regionalen und lokalen Eisenbahnverkehr. So schrieben die Stubaitalbahn als erste mit Industriefrequenz betriebene Wechselstrombahn und die Mittenwaldbahn als erste mit dem heute noch üblichen Bahnstromsystem betriebene Bahn ihrerseits Eisenbahngeschichte.
Um diesem kulturellen Erbe gerecht zu werden, gründeten sich 1983 die Tiroler MuseumsBahnen, nachdem die Stubaitalbahn von Wechselspannung auf Gleichspannung umgestellt worden war und den historisch wertvollen Fahrzeugen und Anlagen die Verschrottung drohte. Die damaligen Vereinsmitglieder konnten die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und die Stadt Innsbruck dazu bewegen, dem Verein die alte Remise der Stubaitalbahn, sowie Räumlichkeiten im Stubaitalbahnhof (Warteraum und Fahrdienstleitung) zu überlassen.
So konnte 1984 mit dem Aufbau des Localbahnmuseums begonnen werden, welches schließlich 1985 eröffnet wurde. Um mit dem gewonnenen Platz einen breiteren Querschnitt der Eisenbahngeschichte darstellen zu können, wurden einige der zukünftig nicht einsetzbaren Fahrzeuge der Stubaitalbahn an befreundete Vereine abgegeben. Andere historisch wertvolle Fahrzeuge der Tiroler Bahnen konnten jedoch nach Innsbruck (zurück-)geholt werden. Bis 1989 wurde das erste Fahrzeug durch die Tiroler MuseumsBahnen im Ursprungszustand restauriert. Viele weitere sollten noch folgen, sodass der Verein heute über eine Sammlung von 27 Fahrzeuge (eine Liste aller unserer Fahrzeuge finden Sie hier) verfügt und von denen die meisten betriebsfähig zugelassen sind. Auch „exotische“ Fahrzeuge, wie die letzte betriebsfähige Zahnradlok der Rittner Bahn aus Südtirol, bereichern in der Zwischenzeit unsere Sammlung. Wie historisch wertvoll unsere Sammlung ist, zeigt u.a. der Umstand, dass ein Triebwagen der Stubaitalbahn im Jahr 2007 vom Bundesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt wurde. Zusätzlich konnten bis heute zahlreiche Publikationen, welche überwiegend vergriffen sind, veröffentlicht werden.
Die Tiroler MuseumsBahnen heute
Das Localbahnmuseum befindet sich heute in den Räumen des ehemaligen Bahnhofrestaurants und präsentiert die Geschichte der Tiroler Lokalbahnen auf zwei Stockwerken. Als Eisenbahnmuseum präsentieren wir unsere Fahrzeugsammlung in der ehemaligen Remise der Stubaitalbahn, die im Jahre 2000 für die musealen Erfordernisse adaptiert wurde. Dort befinden sich auch unsere Werkstätten- und Aufenthaltsräume, das Archiv, sowie das Ersatzteillager.
Der Verein besteht aus circa 200 Mitgliedern, welche nicht nur aus Tirol und Österreich, sondern über den ganzen Globus verteilt zu finden sind. Als Informationsblatt dient die regelmäßig erscheinende Vereinszeitschrift „Lyra“, darin wird nicht nur von den aktuellen Entwicklungen im Verein berichtet, sondern auch über Neuigkeiten von allen aktuellen und ehemaligen Tiroler Bahnen.
Neben dem Betrieb des Museums fließt entsprechender Aufwand auch in die Erhaltung der Räumlichkeiten und Fahrzeuge. Um diese auch in Zukunft in ansprechendem Zustand der Öffentlichkeit präsentieren zu können, sind wir auf die Unterstützung von ehrenamtlichen sowie fördernden Mitglieder angewiesen.
Werden auch Sie Mitglied
Wie bereits erwähnt, können wir ohne Mitglieder keinen Beitrag zum Erhalt eines wertvollen Teils Tiroler Technikgeschichte leisten. Jedes Jahr fallen routinemäßige, aber auch außertourliche Arbeiten an, für die wir sowohl tatkräftige als auch finanzielle Unterstützung benötigen. Wenn auch Sie Lust und Interesse haben, beim Betrieb des Museums oder der Restaurierung und dem Erhalt der Fahrzeuge Ihren Beitrag zu leisten, oder wenn Sie Ihr Wissen anderweitig in den Verein einbringen wollen, laden wir Sie herzlich dazu ein, bei uns Mitglied zu werden. Sie können uns entweder einfach an den Öffnungs- oder Werkstatttagen besuchen, oder mittels E-Mail unter office@tmb.at mit uns Kontakt aufnehmen. Unabhängig von handwerklichem Geschick oder vorhandenem Vorwissen, freuen wir uns über jedes neue Mitglied, das Interesse für das Thema (Lokal-)Bahn mitbringt und uns in seiner Freizeit (auch tatkräftig) unterstützt. Wir finden für jede und jeden eine spannende Aufgabe bei uns im Verein.
Wir würden uns freuen, Sie als Mitglied begrüßen zu dürfen. Alles weitere zur Mitgliedschaft finden Sie hier.