Die Straßenbahn Meran bestellte für die Eröffnung 1907 vier zweiachsige geschlossene Beiwagen bei der Grazer Waggonfabrik. Zwei dieser Fahrzeuge wurden 1916 an die Straßenbahn Innsbruck verkauft. Die Beiwagen hatten einen Holzkastenaufbau, welcher zum Teil verblecht war. In Innsbruck wurde der Beiwagen am Fensterband weiß gestrichen, die Seitenlattung war in Holz natur und die Bleche waren in Rot mit goldgelben Zierlinien gestrichen. Später wurde die Holzlattung dunkelbraun gestrichen. Die Beiwagen bekamen die Nummern 146 - 147. Neben der Handbremse stand eine elektrische Solenoidbremse als Betriebsbremse zur Verfügung. Die Beleuchtung erfolgte elektrisch. Die Ein- und Ausstiege waren jeweils durch Steckgitter verschlossen, nur der in Fahrtrichtung linke hintere wurde mit einer Kette gesichert. Die Plattformen waren darüber hinaus mit Fenstern verschlossen.
1928: Nach einer Probefahrt mit den Fahrzeugen nach Igls, wurden sie für den Dampfbetrieb auf der Mittelgebirgsbahn umgebaut. Dabei wurden die Längsbänke durch Quersitze ersetzt, die Beleuchtung mittels 24V Beleuchtung, welche über den Dampfturbinengenerator der Lokomotive gespeist wurden und die Trittbretter so umgebaut, dass die Schaffner auf andere Fahrzeuge umsteigen konnten. Die Bremsanlage wurde um eine Vakuumbremse erweitert.
1929: Die Beiwagen wurden an den Ein- und Ausstiegen mit Klappgittern ausgestattet.
1936: Nach dem Elektrifizieren der Mittelgebirgsbahn wurden Vakuumbremse und 24V Beleuchtung ausgebaut und die Beiwagen wieder im Stadtverkehr eingesetzt.
1955: Die Beiwagen wurde mit Compactkupplungen und Schienenbremsen ausgerüstet, um sie zusammen mit den Züricher Triebwagen einsetzen zu können. Dabei wurden auch Türen bei den Einstiegen eingebaut.
1953: Die Beiwagen wurden mit Dachglocken zur Abfertigung des Zuges ausgerüstet.
1977: Die Fahrzeuge wurden ausgemustert. Beiwagen 147 wurde allerdings noch regelmäßig für die Weihnachtsbahn eingesetzt.
Heute: Beiwagen 147 findet sich betriebsfähig im Stand der I.V.B. bei den Tiroler MuseumsBahnen. Beiwagen 146 befindet sich bei den Nostalgiebahnen in Kärnten bei der Lendcanaltramway in Klagenfurt.
Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:
Beiwagen 147
Nummer | 147 |
Gesellschaft | I.V.B. |
Baujahr | 1907 |
Außerdienststellung | - |
Hersteller mech. Teile | Grazer Waggonfabrik |
Leergewicht | 6,0t |
Länge über Kupplung | 8.580mm |
Achsstand | 2.900mm |
Sitz/Stehplätze | 12/42 |
an TMB | 2002 |
derzeitiger Zustand | betriebsfähig |
Erscheinungsbild | Letztzustand (1977) |
restauriert von/bis | 2007 |
Aufarbeitung Beiwagen 147
1986 - 1987: Beiwagen 147 wurde den Tiroler MuseumsBahnen zur Aufarbeitung überlassen. Er wurde gereinigt und erhielt einen Neulack.
2006: Der Beiwagen wurde grundlegend revidiert.
2009: Nachdem die Netzspannung von 600V auf 750V Gleichspannung erhöht worden war, wurden die Serien der Glühbirnen und Heizkörper neu verkabelt und so geschaltet, dass die Spannungserhöhung wieder ausgeglichen wurde.
2016: Die Beleuchtung des Beiwagens wurde von 750V auf 24V umgebaut. Hierfür wurde ein statischer 750V/24V Umformer im Fahrzeug eingebaut.