Land | Südtirol |
Länge | 31,0km |
Spurweite | 760mm |
Eröffnet | 1916 |
Eingestellt | 1960 |
Anfangspunkt | Klausen |
Endpunkt | Plan |
Traktion | Dampf |
Vorgeschichte
Bei dieser Bahn handelt es sich um eine seit 1960 eingestellte Lokalbahn, die ihren Ausgangspunkt im Südtiroler Eisacktal im Ort Klausen hatte. Auch hier gab es zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Projekte, das Grödnertal an die bestehende Brenner-Eisenbahn anzubinden. Zufolge des Ausbruches des ersten Weltkrieges musste dann in raschester Zeit ein Bahnprojekt zur Sicherung des Nachschubes für die kämpfenden Truppen realisiert werden.
Bau und Betrieb
Für die Ausführung der Bahnlinie, in 760 mm Spurweite, wurde auf ein altes, bereits 1906 vorhandenes Projekt zurückgegriffen und dieses hinsichtlich der Trassenbreite und Lichtraumverhältnisse bereits für 1.000 mm Spurweite und elektrischen Betrieb ausgelegt. Die Zeit vom Beginn der Bauarbeiten bis zur provisorischen Betriebsaufnahme betrug im Jahr 1915 nur vier Wintermonate. Dies wäre selbst für heutige Verhältnisse eine tolle Leistung. Erst nach Aufnahme des provisorischen Betriebes wurden zahlreiche Tunnels und Kunstbauten komplett fertig gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde mit entsprechenden Ersatzmaßnahmen Betrieb geführt. So wurde z. B. der große Kehrtunnel in St. Christina bis zu seiner Fertigstellung mittels Sitzkehre umfahren. Bei den bestellten Dampflokomotiven gab es auch Lieferschwierigkeiten und es musste zu Betriebsbeginn mit, von anderen Österreichischen Bahnen, entliehenen Lokomotiven das Auslangen gefunden werden. Erst 1916 wurden dann die bestellten zwölf vierfachgekuppelten Nachdampf-Zwillings-Lokomotiven an die Bahnlinie ausgeliefert. Nach Beendigung des ersten Weltkrieges wurde die Grödentalbahn von den Italienischen Staatsbahnen übernommen und bis zur Einstellung mit Dampflokomotiven als Adhäsionsbahn mit 51 Promille Steigung betrieben. Diese von der Brennermagistrale in Klausen abzweigende Lokalbahn hatte eine Gesamtlänge von ca. 31 km bei 1.093 m Höhendifferenz und den Streckenendpunkt im Ort Plan. Von den 40 Brücken und neun Tunnels bestehen fast alle noch, sind jedoch heute als Straßen, Fuß- oder Radwege „zweckentfremdet“ in Verwendung.
Leider ist die Grödentalbahn der in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts grassierenden Einstellungswelle von Lokalbahnen zum Opfer gefallen. Heute wäre sie sicher eine bestens zu vermarktende Touristen-Attraktion.